Betriebsrat: offizielles Organ auf Unternehmensebene, das die Arbeitnehmer vertritt (häufig direkt von den Arbeitnehmern gewählt und sich von Gewerkschaften oder Gewerkschaftszweigen auf Unternehmensebene unterscheidet). Die Gewerkschaftsdichte ist je nach Erwerbsbevölkerung sehr unterschiedlich (Abbildung 4.3). Im Durchschnitt der OECD-Länder sind die Beschäftigten der öffentlichen Verwaltungen am häufigsten gewerkschaftlich organisiert (Abbildung 4.3, Panel A), stellen aber nur 13 % der gesamten Gewerkschaftsmitglieder (Abbildung 4.3, Panel B). Die Beschäftigten im gut produzierenden Sektor (Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe und Energie- und Stromversorgung) sowie in sozialen und persönlichen Dienstleistungen (einschließlich Bildung und Gesundheit) stellen 25 % bzw. 35 % der gesamten Gewerkschaftsmitglieder. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung zwischen den Ländern: Die Beschäftigten im gut produzierenden Sektor stellen in Deutschland und den Niederlanden nach wie vor einen viel höheren Anteil an Gewerkschaftsmitgliedern dar als in Portugal oder im Vereinigten Königreich (siehe Anhang 4.A1). Auch in den anderen Werken wird trotz Infektionsgefahr weiter produziert. Viele Stahlarbeiter beschweren sich in den sozialen Medien über mangelnde Hygiene- und Gesundheitsschutzmaßnahmen. Während in vielen Bereichen, wie z.B. den Leitständen, der angegebene persönliche Mindestabstand überhaupt nicht eingehalten werden kann, fehlt vielen alten sanitären Anlagen sogar Seife. Schließlich können die Durchsetzungskapazität und die Qualität der Arbeitsbeziehungen, insbesondere das Vertrauen zwischen den Sozialpartnern, der Grad der Durchsetzung der in Tarifverträgen festgelegten Bedingungen und die Fähigkeit von Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften, das Verhalten ihres Wahlkreises auf niedrigeren Ebenen zu kontrollieren, den Unterschied zwischen formal ähnlichen Systemen ausmachen. Auch der Anteil der Tarifbeschäftigten (Tarifversicherung6) ist in den letzten 25 Jahren deutlich zurückgegangen. Dieser Indikator ist entscheidend für den Vergleich der relativen Stärke der Tarifverhandlungen zwischen den Ländern, da er erfasst, inwieweit die Beschäftigungsbedingungen der Arbeitnehmer tatsächlich durch Tarifverhandlungen beeinflusst werden.
Im Durchschnitt der OECD-Länder schrumpfte sie um ein Viertel von 45 % im Jahr 1985 auf 33 % im Jahr 2013 (Abbildung 4.5). Mit Ausnahme einiger Länder, die in den letzten fünf Jahren große Arbeitsmarktreformen durchgeführt haben, stellte die jüngste Wirtschaftskrise keinen besonderen Wendepunkt dar, und die Abdeckung ging weiter zurück. Dieses Kapitel hat die Granularität, Vielfalt und Komplexität der verschiedenen nationalen Tarifverhandlungssysteme dokumentiert. Die Analyse bestätigt die Notwendigkeit, über die üblichen makroökonomischen Indikatoren der Tarifverhandlungen hinauszugehen und die verschiedenen Komponenten und Praktiken der Verhandlungssysteme zu berücksichtigen. Um diesen umfassenden Ansatz zur Besseren Bewertung und Aktualisierung der OECD-Beschäftigungsstrategie zu ermöglichen, ist ein tieferes Verständnis der Rolle erforderlich, die Tarifverhandlungen bei der Förderung einer besseren Arbeitsmarktleistung spielen können. So sind beispielsweise neue Forschungsarbeiten erforderlich, um zu beurteilen, inwieweit Tarifverhandlungen die Arbeitsplatzqualität fördern und gleichzeitig ein hohes Beschäftigungsniveau aufrechterhalten können; wie Tarifverhandlungen die Eingliederung in den Arbeitsmarkt fördern und Ungleichheiten verringern können; und wie Tarifverhandlungen die Anpassung und Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes verbessern können. a. Der geschätzte Anteil der Arbeitnehmer, die von Verlängerungen betroffen sind, bezieht sich auf einen Zeitraum vor der Reihe von Reformen, die die Kriterien für Verlängerungen verschärft haben (siehe Kasten 4.3) Spanien und die Schweiz sind in vielerlei Hinsicht ähnlich wie die vorherige Gruppe, aber in Spanien hat die jüngste Reform es einfacher gemacht, Vereinbarungen auf niedrigerer Ebene von übergeordneten Abkommen abzulenken, während in der Schweiz die Koordinierung noch eine nicht-geringfügige Rolle spielt.
